Allgemein

Sommersemester 2023

Vorträge

Julia Tilentzidis
Ein blinder Fleck deutscher Geschichte: Die Verfolgung der sogenannten „Rheinlandbastarde“
19. April 2023, 18:00 Uhr Landesarchiv Koblenz

 

Prof. Dr. Michael Kißener
Auf dem Weg zu "Nüchterner Redlichkeit". Die Geschichte des Bundesgerichtshofs 1950-1965
im Rahmen des Symposiums des Bundesarchivs zur analogen und digitalen Überlieferung der Obersten Gerichte des Bundes vom 24. bis 26. April in Koblenz
25. April 2023, 13:45 Uhr Bundesarchiv Koblenz

 

Apl.-Prof. Dr. Markus Raasch (Mainz)
Gleichschaltung und Selbstgleichschaltung – Wie der Nationalsozialismus die Demokratie absetzte
im Rahmen der Ringvorlesung „Abgesetzt! Herrschende und Eliten von der Antike bis heute“
05.07.2023, 18:15 Uhr Hörsaal P11 im Philosophicum

 

Prof. Dr. Michael Kißener
Neue Richter braucht das Land. Ideen und Wirklichkeit einer "Justizreform" 1949 - 1965
weitere Informationen finden Sie hier
20.07.2023, 18 Uhr Bundesarchiv Koblenz

 

Projektvorstellung

PD Dr Markus Raasch
Neustadt an der Weinstraße und der Nationalsozialismus
Auf dem Markt der Möglichkeiten im Rahmen der Veranstaltung #weitergedenken. Kreative Formate in Gedenkarbeit und Demokratiebildung
8. Mai 2023, 14.00 - 17.00 Uhr, Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz

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DFG-FOR 2973 Katholischsein in der deutschen Gesellschaft (1965–1989)

DFG-FOR 2973:  Katholischsein in der Bundesrepublik Deutschland. Semantiken, Praktiken und Emotionen in der westdeutschen Gesellschaft 1965-1989/90

Kaum eine Religionsgemeinschaft in Deutschland dürfte sich derzeit in vergleichbaren Turbulenzen befinden wie die Katholische Kirche. Und kaum eine wird in der Öffentlichkeit als ähnlich sperrig wahrgenommen. Mitte der 1960er Jahre war das signifikant anders:

  • Theologie wird eine soziale Praxis.
  • Rollen und Rituale werden neu ausgehandelt.
  • Religion vernetzt sich auf ungewohnte Weise mit Politik und Zivilgesellschaft.

Diese Wandlungsdynamik untersucht die DFG-Forschungsgruppe seit Oktober 2020. Die Teilprojekte werden an neun Universitätsstandorten in Deutschland bearbeitet. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz forscht der Arbeitsbereich Zeitgeschichte im Projektbereich C „Zivilgesellschaft und Politik“ das Thema C.2 „Das Schulkind von heute ist der Gemeinde- und Staatsbürger von morgen“.
Schulpolitische Umbrüche und Katholischsein in Rheinland-Pfalz in den ausgehenden 1960er und frühen 1970er Jahren"

Link zur Projekt-Homepage: https://www.katholischsein-for2973.de/kfzg/katholischsein-in-der-deutschen-gesellschaft-1965-1989

Neustadt a.d.W. im Nationalsozialismus

 

Angehörige der Hitlerjugend ziehen durch Neustadt a.d.W. 1936. Dem Arbeitsbereich Zeitgeschichte aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt.

Das Projekt wird erstmals eine Gesamtdarstellung der NS-Zeit im pfälzischen Neustadt liefern. Im Anschluss an die neuere Volksgemeinschaftsforschung fragt es: Was machte der Nationalsozialismus mit den Menschen? Wie lebten die Menschen den Nationalsozialismus? Wie hingen persönliches (Un-)Glück und kollektive Verbrechen zusammen? Wie funktionierte die totalitäre Diktatur vor Ort? Was ist vom Nationalsozialismus nach 1945 geblieben? Als Untersuchungsgegenstand ist Neustadt besonders interessant – wegen seiner speziellen Geschichte, seiner Nähe zu Frankreich und seinem Status als Gauhauptstadt zwischen 1927 und 1940. Und nicht zuletzt ist Neustadt ein markantes Beispiel dafür, dass kulturelle und regionale Identität in Deutschland auch am Beginn des 21. Jahrhunderts oft noch stark mit der Zeit des Nationalsozialismus verbunden sind. Denn immerhin hieß Neustadt bis 1936 Neustadt an der Haardt und wurde erst vom NS-Regime durch die „Erfindung“ der „Deutschen Weinstraße“ und der „Deutschen Weinkönigin“ sozusagen zur deutschen Weinmetropole erhoben. Ein wichtiges Kennzeichen des Projekts ist seine Mehrdimensionalität: Ein Buch, eine Ausstellung, ein Online-Lexikon, ein digitales Zeitzeug*innenarchiv und ein multimediales Geschichtsschulbuch sollen das Thema aus verschiedensten Blickwinkeln zugänglich machen und den fachlichen wie auch den Dialog vor Ort fördern und bereichern.

 

Projektbereiche

 Buch

Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in einem Sammelband bildet die Basis des Projekts. Dieser enthält wissenschaftlich fundierte und zugleich gut lesbare Beiträge von 30 Autor*innen und beleuchtet die verschiedensten Aspekte von Volksgemeinschaft in Neustadt a. d. W. während des Nationalsozialismus sowie seine Nachwirkungen. Die Buchpräsentation findet am 10. Dezember 2020 statt.

 

Zeitzeug*innen-Archiv

Unser digitales Zeitzeug*innen-Archiv umfasst ausgewählte Ausschnitte aus Oral History-Interviews, die in den Jahren 2018 und 2019 entstanden sind. In ihnen berichten Neustadter*innen über ihre Erfahrungen während der nationalsozialistischen Diktatur. Das Archiv präsentiert 80 Interviewausschnitte, die Einblicke in verschiedenste Themenfelder der Neustadter NS-Geschichte geben. Die vollständigen Interviews sind zu wissenschaftlichen Zwecken zugänglich.

 

Ausstellung

Die Ausstellung wird ab 12. Dezember 2020 in der Villa Böhm in Neustadt zu sehen sein. Sie stellt ein wichtiges Forum dar, um den Dialog zwischen Wissenschaft und interessierter Bevölkerung ebenso zu fördern wie den Austausch der Neustadter*innen untereinander. Besucher*innen erwarten sowohl klassische als auch multimediale und installative Informationsvermittlung, zudem besteht die Möglichkeit zum Mitmachen und Mitreden. In digitaler Form wird die Ausstellung ebenfalls ab Dezember 2020 zur Verfügung stehen.

 

 

Online-Lexikon

Wer, wie, was? Unser Lexikon stellt kurz und prägnant zentrale Begriffe, Ereignisse, Orte und Personen zum Thema „Neustadt und der Nationalsozialismus“ vor. 163 Artikel beleuchten Verfolgten-, Täter- und Historiker*innen-Biografien, einschlägige Räume, Institutionen und Vorgänge, unterschiedlichste soziale Felder und Gruppen. Im Blickfeld stehen die NS-Zeit, deren Vorgeschichte und ihre Rolle in der lokalen Erinnerungskultur bis ins 21. Jahrhundert.

 

Multimediales Geschichtsschulbuch

Eine wichtige Besonderheit des Projektes stellt die didaktische Aufbereitung der gewonnenen Erkenntnisse in einem multimedialen Geschichtsschulbuch dar. Dieses wurde vom Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU konzipiert und bietet Schüler*innen die Möglichkeit, anhand eines innovativen Lernmediums die konkrete Bedeutung des Nationalsozialismus für die Menschen vor Ort kennenzulernen. Es richtet sich an alle Schulen, die einen außergewöhnlichen Weg zum Thema „Drittes Reich“ gehen wollen, und in besonderer Weise an diejenigen Kinder und Jugendlichen, die sich mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts intensiv mit der NS-Vergangenheit ihrer Region beschäftigen wollen. Das multimediale Geschichtsschulbuch geht ebenfalls im Dezember 2020 online.

 

Projekt-Homepage

Hier gelangen Sie zur Projekt-Homepage.

 

Ansprechpartner*innen

Projektleitung und -koordination: PD Dr. Markus Raasch

Ausstellung: Veronica Andres, Franziska Kaiser, Helena Knuf, Miriam Maslowski, Felix Paul Maskow, Yellah Niehaves, Katja Schmaglinski, Tobias Sewerin, Julia Tilentzidis

Lexikon: Martin Hanisch

Zeitzeug*innen-Archiv: Kathrin Kiefer

Multimediales Geschichtsschulbuch: Katharina Kaiser, Clara-Louise Noffke, Dr. Caroline Klausing und Prof. Dr. Meike Hensel-Grobe

 

Feier der Weinlese und Hakenkreuzbeflaggung. 1935. Dem Arbeitsbereich Zeitgeschichte aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt.
Hitlerjungen posieren für ein Gruppenbild. 1935. Dem Arbeitsbereich Zeitgeschichte aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt.

 

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Proseminare

Geteilte Vergangenheit? Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in beiden deutschen Staaten

Dozent: Andreas Linsenmann, M.A.

Zeit und Ort: Di 15:00 - 16:00, P 204; Di 16:00 - 18:00, P 15

Beginn: 15. April 2008

Inhalt: Die Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Widerstand gehört zu den wichtigsten, dauerhaftesten und konfliktträchtigsten Themen der Nachkriegsgeschichte. Erst nach dem Fall der Mauer rückte allerdings verstärkt in das Bewusstsein, wie unterschiedlich sich in beiden deutschen Staaten die Erinnerung an die NS-Vergangenheit und die Strategien des Umgangs mit der Hitler-Diktatur entwickelt hatten. In diesem Proseminar sollen in einer vergleichenden Perspektive Gründe, Charakteristika und Strukturelemente dieser „geteilten Vergangenheit“ untersucht werden. Zu fragen ist insbesondere, welchen Stellenwert und welche Funktion die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur und die damit verbundenen Formen der Erinnerung sowie die Berufung auf den Widerstand gegen das NS-Regime in der politischen Kultur beider deutscher Staaten hatten. Die Lehrveranstaltung mit verpflichtendem Tutorium vermittelt darüber hinaus propädeutische Grundkenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten in Fach Zeitgeschichte.

Empfohlene Literatur: Assmann, Aleida: Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, München 2006; Danyel, Jürgen (Hrsg.): Die geteilte Vergangenheit. Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in beiden deutschen Staaten (Zeithistorische Studien Bd. 4), Berlin 1995; Reichel, Peter: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute, München 2001.

ECTS-Informationen: Credits: 8

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Sowjetische Deutschlandpolitik 1945-1955

Dozent: Dr. phil. Andreas Frings

Zeit und Ort: Do 14:00 - 17:00, 01-718

Beginn: 17. April 2008

Inhalt: Seit einigen Jahren streiten Historiker auf Grund neuerer Quellenfunde über die Frage, welche Pläne die Führung der Sowjetunion im Hinblick auf die Nachkriegsordnung in Deutschland entwickelte. Wollte Stalin etwa ein einheitliches Deutschland, und war er bereit, hierfür Zugeständnisse in der Gesellschaftsordnung und der demokratischen Verfassung zu machen? Wie lenkte die Sowjetische Militäradministration den Aufbau des Sozialismus in der späteren DDR? War die endgültige Teilung in zwei deutsche Staaten 1955 aus sowjetischer Sicht das Eingeständnis, dass die eigene Deutschlandpolitik in mancherlei Hinsicht gescheitert war? Diesen Fragen werden wir nachgehen und dabei die Bedeutung einiger zentraler Ereignisse wie etwa der Stalin-Note diskutieren.

Empfohlene Literatur: Loth, Winfried: Die Sowjetunion und die deutsche Frage. Studien zur sowjetischen Deutschlandpolitik von Stalin bis Chruschtschow. Göttingen 2007; Zarusky, Jürgen (Hg.): Stalin und die Deutschen. Neue Beiträge zur Forschung. München 2006; Creuzberger, Stefan (Hg.): Gleichschaltung unter Stalin? Die Entwicklung der Parteien im östlichen Europa 1944-1949. Paderborn u.a. 2002.

ECTS-Informationen: Credits: 8

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Konservatismus in der Weimarer Republik

Dozentin: Caroline Klausing

Zeit und Ort: Do 16:00 - 18:30, R 00156

Beginn: 17. April 2008

Inhalt: Unter der Begrifflichkeit Konservatismus firmiert in der einschlägigen Literatur zur Weimarer Republik eine ganze Bandbreite an Gruppierung, Parteien und Vereinen. Nahezu jede Fraktion, die nicht eindeutig dem linken oder bürgerlich-demokratischen Lager zugeordnet werden kann, erfährt hier nach dem Prinzip quod erat demonstrandum die Eingruppierung in das Lager der so genannten Konservativen. Ob Parteien wie DNVP, Zentrum oder NSDAP, paramilitärische Verbände wie der Stahlhelm, politische Bewegungen wie der Juniklub, bis hin zu den letzten Kanzlern der untergehenden Republik, Heinrich Brüning, Franz von Papen, Kurt von Schleicher sowie der greise Reichspräsident Hindenburg, sie alle werden somit unter der gleichen Begrifflichkeit erfasst. Ein derart inflationärer Gebrauch des Wortes trägt kaum zum Erkenntnisgewinn über das Phänomen Konservatismus bei. Dieses Seminar macht es sich zur Aufgabe das komplexe und widersprüchliche Erscheinungsbild einer Ideologie zu ergründen, über die noch nicht einmal Einigkeit darüber besteht, ob ein sinnstiftender gemeinsamer Wertekontext überhaupt existiert. An Hand der Untersuchung von einzelnen Politiker- und Intellektuellenbiografien, Parteien und Vereinen soll hier eine präzise und differenzierte Analyse konservativer Lebenswelten und Vorstellungen in der Weimarer Republik vorgenommen werden. Die Lehrveranstaltung und das verpflichtende Tutorium vermitteln zudem propädeutische Kenntnisse zum wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Zeitgeschichte.

Empfohlene Literatur: Lenk, Kurt, Deutscher Konservatismus, Frankfurt a. M. 1989, S. 13-29.

ECTS-Informationen: Credits: 8

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Wintersemester 2007/2008

Vom Hambacher Fest zum Weimarer Dreieck (G/H)

Blockveranstaltung mit Exkursion in Zusammenarbeit mit der Universität Krakau, der Pädagogischen Hochschule Krakau und der Universität Jena.

Dozentin: Dr. Pia Nordblom

Zeit und Ort: Blockveranstaltung 12.-16.11.2007 in Tholey (Saarland)

Inhalt: In dieser Übung werden wir zusammen mit Studierenden aus Deutschland und Polen die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen und ihre Bezüge zu Europa-Ideen seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart studieren. Wir tagen im Saarland und werden von dort aus Tagesexkursionen nach Luxemburg (Europäische Union, Deputiertenkammer) und nach Straßburg (Europarat, Europäisches Parlament) unternehmen. Polnische Sprachkenntnisse sind zur Teilnahme nicht erforderlich.

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Zivilgesellschaftliche Kanäle der deutsch-französischen Annäherung seit 1945

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines

Allgemeines

Der Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz arbeitet seit Jahren intensiv an der Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen seit 1945 und forscht dabei insbesondere über ihre zivilgesellschaftliche Ebene. Kooperationspartner sind vor allem das Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung der Karl Franzens-Universität Graz, namentlich Anita Prettenthaler-Ziegerhofer, und das Centre Nationale de Recherche Scientifique, IRICE, Paris, namentlich Corine Defrance.

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