Sommersemester 2016

Vorträge

Prof. Dr. Michael Kißener
Studien zu Boehringer Ingelheim im Nationalsozialismus
13. April 2016, Wirtschaftsuniversität Wien

Dr. Andreas Linsenmann
„Freiheit“ für die Kirche? – Katholizismus in der deutschen Politik des „langen“ 19. Jahrhunderts
im Rahmen des Historischen Symposiums des 100. Deutschen Katholikentages 2016 veranstaltet vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Kommission für Zeitgeschichte
23. April 2016, Polnisches Institut, Leipzig

Prof. Dr. Michael Kißener
Boehringer Ingelheim im Nationalsozialismus
im Rahmen der Night of the Profs "Varieté Historique"
24. April 2016, 21:00 Uhr Staatstheater Mainz

Prof. Dr. Michael Kißener/Prof. Dr. Irene Dingel/Prof. Dr. Corine Defrance/Prof. Dr. Ulrich Pfeil
sowie Kurzpräsentationen von Tanja Herrmann/Dr. Andreas Linsenmann/Dr. Pia Nordblom
anlässlich der Buchvorstellung „Corine Defrance/Ulrich Pfeil (Hg.), Annäherung und Versöhnung nach dem “Zivilisationsbruch”. Deutschland in Europa nach 1945, Bruxelles u.a. 2016“.
3. Mai 2016, 18.30 Uhr, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz, Alte Universitätsstraße 19, Vortragssaal.

Prof. Dr. Michael Kißener
Boehringer Ingelheim und der Nationalsozialismus. Studien zum Umgang eines mittelständischen Unternehmens mit dem Nationalsozialismus vor und nach 1945
12. Mai 2016, Universität Würzburg

Dr. Pia Nordblom gemeinsam mit Prof. Dr. Corine Defrance (CNRS, Paris)
Vorträge und Mitwirkung an Podiumsdiskussionen zum Rahmenthema
„Kultur als Faktor von Annäherung und Aussöhnung. Das deutsch-französische Modell“
im Parlament, an Universitäten und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen
Zweite Maihälfte 2016, Phnom Penh, Kambodscha

Dr. Pia Nordblom
‘Volksgemeinschaft‘ im Weinglas? Zur Beziehungsgeschichte von Weinbau und Nationalsozialismus“
Vortrag im Rahmen der im Rahmen der Vortragsreihe des Instituts für geschichtliche Landeskunde 2016 "Weinkultur und Weingeschichte an Rhein, Nahe und Mosel“.
Anschließend Filmvorführung "Der Coup des Gauleiters – Die Geburt der Deutschen Weinstraße". Ein Film von Julia Melan für den SWR.
7. Juni 2016, 19 Uhr, Mainz, Haus am Dom, Liebfrauenplatz 8

Nachrichten

Herausragende Hauptseminararbeit ausgezeichnet

Verena Schmehl und Lisa Lüdke, wissenschaftliche Hilfskräfte am Arbeitsbereich Zeitgeschichte, sind für eine gemeinsame Forschungsarbeit ausgezeichnet worden. Für ihre in einem Seminar von PD Dr. Markus Raasch zum Thema Erziehung während des Zweiten Weltkriegs entstandene Untersuchung mit dem Titel „Haltet Euch bereit, der Führer braucht euch alle! – Kriegseinsatz der deutschen Jugend am Beispiel der Stadt Worms 1939–1945“ konnten Sie am 28. Oktober in Worms den Förderpreis „200 Jahre Rheinhessen“ der Arbeitsgemeinschaft rheinhessischer Heimatforscher in der Kategorie beste Hausarbeit aus einem Hauptseminar in Empfang nehmen. Im Rahmen der Vortragsreihe „Kinder im Krieg“, die Verena Schmehl und Lisa Lüdke mit organisiert haben, stellen die beiden Studentinnen ihre Hausarbeit am 10. Januar 2017 um 18.30 Uhr in der Akademie der Wissenschaften vor.

Exkursion zur "Euthanasie"-Gedenkstätte Hadamar

Die Gedenkstätte Hadamar war das Ziel einer Tagesexkursion, die im Sommersemester 2016 im Rahmen der Übung „Krankheit und Behinderung im Nationalsozialismus“ am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität stattfand.

Unter der Leitung von Barbara Jahn M. A. besuchten die Studierenden die ehemalige Landesheilanstalt, die die Nationalsozialisten 1940 zur Tötungsanstalt umfunktioniert hatten. Etwa 15.000 Menschen waren hier im Zuge der „Euthanasie“-Verbrechen in der Zeit des „Dritten Reichs“ ermordet worden, die überwiegende Zahl der Opfer erstickt durch Kohlenmonoxid. Eine Führung vor Ort vermittelte den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion eindrücklich den Ablauf der nationalsozialistischen „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ in Hadamar: Von der Ankunft der Patienten mit den berüchtigten „grauen Bussen“ in der hölzernen Busgarage im Innenhof der Anstalt bis hin zu ihrer Aufnahme im Hauptgebäude und dem Weg in die im Keller gelegene und als Duschraum getarnte Gaskammer.

Abgeschlossen wurde die Exkursion durch ein Gespräch mit der pädagogischen Mitarbeiterin der Gedenkstätte, Claudia Schaaf M. A.. Diese berichtete insbesondere über ihre Archivarbeit sowie den Umgang und die Begegnungen mit Angehörigen der „Euthanasie“-Opfer von Hadamar, die auch heute noch nach dem Schicksal ihrer Angehörigen forschen, über das in den Familien oft jahrzehntelang geschwiegen wurde.

Dr. Pia Nordblom spricht vor Kambodschanischem Parlament

Mainzer Historikerin präsentiert auf Einladung der Deutschen und Französischen Botschaft und des Institut français Wege zu Annäherung und Versöhnung der deutschen und französischen Zivilgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg

Auf Einladung der Botschaften Deutschlands und Frankreichs in Kambodscha sowie des dortigen Institut français war Dr. Pia Nordblom vom Arbeitsbereich Zeitgeschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Mai in Südostasien zu Gast, um gemeinsam mit kambodschanischen und vietnamesischen Kollegen darüber zu diskutieren, welche Werkzeuge sich im deutsch-französischen Annäherungskontext der Nachkriegsjahrzehnte bewährt haben, welche gescheitert sind und welche sich eventuell auf die südostasiatischen Konfliktlagen übertragen lassen. Der Arbeitsbereich Zeitgeschichte am Historischen Seminar der JGU unter Leitung von Prof. Dr. Michael Kißener unterhält seit vielen Jahren eine enge Forschungskooperation mit Corine Defrance, Professorin für Zeitgeschichte am Centre national de la recherche scientifique (CNRS / SIRICE) sowie an der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, um der Frage nachzugehen, welche Wege zu Annäherung und Aussöhnung die deutsche und französische Zivilgesellschaft insbesondere im Bereich der Kulturpolitik gefunden haben, um aus der vormaligen „Erbfeindschaft“ zur „Erbfreundschaft“ zu gelangen. Dr. Pia Nordblom und Prof. Dr. Corine Defrance waren nun eingeladen, unter anderem im Rahmen einer festlichen Konferenzveranstaltung im kambodschanischen Senat vor den Senatoren und vielen Abgeordneten der Nationalversammlung über ihre Forschungsergebnisse und Erkenntnisse zu berichten. Außerdem waren die beiden Historikerinnen Podiumsgäste bei verschiedenen Diskussionsrunden bei Kulturinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen.

„Die Einladung nach Kambodscha ist für den Arbeitsbereich Zeitgeschichte eine Anerkennung unserer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema der deutsch-französischen Verständigung“, betont Dr. Pia Nordblom von der JGU. „Unsere historische Forschung kann vielleicht auch in Südostasien Anregungen geben, um schwelende Konflikte in der Region friedlich und nachhaltig zu lösen.“