Von seiner militärischen Bedeutung abgesehen, war Germersheim, wie der erste und bis heute maßgebliche Stadtgeschichtsschreiber im Jahr 1898 festhielt, „stets eine einfache, kleine Stadt mit bescheidenen bürgerlichen Verhältnissen“. Das Autorenteam nimmt nun erstmals in den Blick, wie sich diese vormals bayerische Festungs- und Garnisonsstadt, die nach dem Ersten Weltkrieg bis 1930 von französischen Truppen besetzt war, nach den nationalsozialistischen Jahren zum aufstrebenden Mittelzentrum und zur Universitätsstadt im Südosten von Rheinland-Pfalz entwickelt hat. In der neuen Darstellung sollen jeweils die Vorgänge in der Stadt mit allgemeinen Entwicklungen in Deutschland und in Europa vergleichend verknüpft werden. Unter dem überspannenden Rahmen einer politischen und gesellschaftlichen Geschichte der Stadt werden auf breiter Quellengrundlage strukturelle Fragen erörtert, so die Bereiche Stadtentwicklung, Innere Sicherheit und Justiz, Wirtschaft, Militär, Kunst und Kultur, Bildung und Hochschule, Religion und Kirchen, Vereine sowie Soziales. Das Projekt wird von der Stadt Germersheim und der Zukunfts- und Innovationsstiftung der Sparkasse Germersheim-Kandel finanziert.